Tuesday, November 6, 2007

I kill ’em dead

Relativ weit im Süden der Welt, meine Freunde, steht ein Haus und dann steht da noch ein Haus und schlussendlich stehen da noch ungefähr 546578436565465946556659565656356325656356356356265536596353625365763125637563756345 4483543688530549324324539432 andere Häuser und alle zusammen heißen Johannesburg oder Joburg, wie man hier sagt, oder Stinkemoloch, wie man hier nicht sagt. Aber dazu später, ich möchte euch jetzt von meinem Wochenendtrip singen, der mich in den Norden der Nordwest Provinz, sowie in die Provinz ’’Gauteng’’ geführt hat.
Martin, der eine tolle Frau und nebenbei mit seinen 24 Lenzen schon Kurator des Botanischen Gartens ist und Herrmann Rabe, der Nichtdeutsche mit dem deutschesten Namen ever, nebenbei ein fauler Physiker, guter Kandidat für die Weltmeisterschaft im Langsamsprechen und eine Band hat er natürlich auch (allerdings besteht die momentan nur aus einer Person) holten mich am vergangenen Thundersday zu einer Vergnügungstour ab.



Die Strasse kanalisierte uns nach Norden und nach ca. 1,5 Std. Fahrt kamen wir in Martins Heimatstadt an. Rustenberg, Perle des nördlichen Nordwestens, Stadt des Goldes, des Platins sowie weiterer Proletereien und ganz nebenbei, der am schnellsten wachsende urbane Raum in ganz Afrika. Abgefahrene Sache, das Minengeschäft boomt, es herrscht Goldgräberfieber. Als Martins Eltern vor 30 Jahren dorthin zogen, wohnten nur ungefähr 40 000 People da, in den letzten zehn Jahren ist die Stadt auf fast 800 000 gewachsen und man vermutet, dass sie bald das nahe Joburg mit seinen 3,2 Mio Einwohnern übertroffen haben wird und dann die grösste Stadt des südlichen Afrikas sein wird. Mein lieber Herr Gesangsverein, in dreissig Jahren, möchte ich nicht durch diese Stadt fahren müssen, wenn alle Rohstoffe weggerüsselt wurden und 2 Mio Menschen ohne Job dastehen. da fliegen dann wohl die Löcher aus dem Käse, denn dann geht sie los die Polonaise, nur um das auch mal losgeworden zu sein. Dankeschön.
Nichtsdestotrotz ist es eigentlich eine nette Stadt, wir saßen so amimäßig auf einer Klippe, von der man die ganze Stadt überblicken kann und haben uns im alten Bierspiel geübt. Wenn man da oben sitzt, denkt man, die ganze Stadt ist ein riesiger Wald aus dem ab und zu einmal ein Hausdach lunzt. Später, nach einem Stück Käsekuchen in einem schlechten Diner gingen wir nach Hause, denn am nächsten Tag galt es um sechs Uhr aufzustehen, unser Ziel war Pretoria.


Die Plörre von Nescafé, die man hier überall serviert bekommt, ist absolut nicht in der Lage einen wach zu machen und so war ich nach drei Tassen immer noch dünnhäutig, sensibel und einsilbig. Die Sonne knallt einem momentan schon ab sieben Uhr gnadenlos auf die Frisur und ich, der einzige ohne Sonnenbrille, wollte mich nicht so recht anfreunden mit dem Tag.
Wiederrum nach 1,5 Std. Fahrt kamen wir in Pretoria an, Martin, seine werte Großmutter, sowie deren Tochter wurden bei der Verwandtschafts-Bagage abgeliefert, denn auf ihrem Stundenplan stand: Beerdignung von Tante.
Herrmann und ich vergnügten uns derweil in der Mall. Als Mensch aus einem Westeuropäischen Land, fragt man sich jetzt vielleicht: Mall? Hat der Bursche denn nichts besseres am Hut, als in einem Einkaufszentrum umherzustolpern? Und hier, liebe Angestellte, sind wir am Knackpunkt. Nein, man hat nichts besseres zu tun, denn man kann nirgendwo anders hin, wenn man die Stadt nicht kennt und es vermeiden möchte zur falschen Zeit am falschen Ort zu weilen, wo einem dann möglicherweise die ein oder andere Bullett in den Arsch klatscht.
Die Malls allerdings sind nicht zu vergleichen mit dem was wir gemeinhin als Einkaufszentrum bezeichnen. Da es zu gefährlich ist, ein richtiges Stadtzentrum, mit vielen Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten und Restaurants zu unterhalten, baut man kurzerhand ein künstliches. Riesendinger sind das, man findet jeglicherlei Geschäfte, Kneipen, Restaurants und den ganzen Spass, meistens völlig kitschig mit einem Riesensee davor. Tagelang kann man sich in diesen Gebäuden, die aus den größenwahnsinnigen Plänen, von mittlerweile sehr reichen Vertretern der Architektengilde erwachsen sind, aufhalten.
Als die anderen fertig waren mit beerdigen, sind wir zum Voortreckerdenkmal. Um euren Kenntnissen der Geschichte Südafrikas mal ein bisschen Feuer unter dem Hintern zu machen: der weisse Mann kam Mitte des 17.Jhd. ans Kap. Als es ihm zu eng wurde in der neuen Kolonie, brach er aus und die sogenannten Voortrekker machten ihren Weg nach Nordosten. Dabei trafen sie natürlich auch auf zahlreiche Eingeborene, die teilweise gar nicht glücklich darüber waren, dass die Weißbrote nun auch Anspruch auf das Land hegten, so kam es zu allerlei Konflikte, die im allgemeinen damit endeten, dass man sprichwörtlich ’’einen Hut aus dem Arsch’’ der Bushmänner machte. Das ganze gipfelte, nach Provokationen von beiden Seiten, 1838, in der Schlacht vom Blood River. 400 Buren sahen sich in einer Wagenburg verschanzt rund 20 000 Zulus gegenübergestellt. Keiner der Schwarzen überlebte. Nur drei der Buren wurden leicht verletzt. Einige ’’Oldschool’’-Weisse, wie sie hier genannt werden, bekommen noch heute feuchte Augen, wenn sie die alte Kiste aufmachen dürfen und die Story erzählen. Den Buren, ihrer Sprache und überhaupt allem was weisse Kultur in Südafrika repräsentiert wurde zu Zeiten des zweiten Weltkrieges ein pompöses Denkmal gesetzt: Das Voortrekker-Monument. Nach dem Vorbild des Völkerschlachtsdenkmals in Leipzig errichtet, wirkt es so unglaublich unsympatisch und falsch, wie nur sehr wenige Orte an denen ich zuvor war. Innen, eine gigantische Ruhmeshalle, in der Mitte ein symbolischer Sarg mit der Aufschrift: Ons vir jou, Suid-Afrika" (Wir für Dich, Südafrika). Aber passt auf, das beste kommt noch, am 16.12. dem Tag der Schlacht am Blood River, fällt genau um 12.00 Uhr durch ein kleines Loch in der Deckenkuppel die Sonne so in den Raum, dass die Worte ’’Suid-Afrika’’ beleuchtet werden. Alter Schwede, da wird’s einem richtig dick aufs Brot geschmiert. der Witz ist, dass man Führungen buchen kann, die dann fast ausschlieslich von schwarzen gehalten werden. Aber daran muss man sich gewöhnen in diesem Land, Schizophrenie steht täglich auf der Speisekarte.



Nach dem wir genug Zeit an diesen unsäglichen Ort verschwendet hatten, machten wir uns auf nach BigUpBigUp Joburg. Eine Riesenstadt, was hauptsächlich daran liegt, dass wie Eingangs bereits angedeutet, fast jeder sein eigenes Haus zu haben scheint. unglaublich viel Grün, Hohe Zäune um jedes Haus und die dauerhafte Präsenz der Exekutivorgane charakterisieren den größten Teil des Gebiets. Wenn man einige Regeln beachtet, hat man dort ein ganz gutes auskommen, die Stadt hat ein kosmopolitisches Flair und es gibt auch einiges zu sehen. Allerdings hat man auch immer latent ein laues Gefühl in der Milz, wenn man durch die Gegend fährt. Sämtliche Einwohner der Stadt scheinen schonmal in ein Pistolenrohr geschaut zu haben. Jeder den ich getroffen habe, hatte mindestens eine Story, die von Gangstern, welche durch, sich schliessende, Tore rennen, Hitchhiking-Unannehmlichkeiten und weiteren Konliktsituationen im menschlichen Miteinander zu verchecken.

Sehr interessant ist, dass unglaublich viele Südafrikaner, unglaublich gläubig sind. Mit allen Konsequenzen. Stefan, Martins Bruder zum Beispiel, ist ein gemachter Mann. Er verdient einen ganzen Arsch voll Kohle, wohnt in einem Haus mit Pool und fährt ein 25-Liter-Wagen. Ganz großes Tennis. Zu seinem Glück fehlt ihm eigentlich nur noch eine Frau und einige Produkte aus der Beiden Lenden. Also hat er jeden Tag ein neues Date. Er ist 32 und hatte seit seiner Highschoolzeit schon um die 14 oder 15 Freundinnen, so genau weiss das keiner mehr. Dazu kommen noch mehrstellige Zahlen an Verabredungen mit Wagenladungen von Frauen. Aber es will nicht so recht hinhauen. Grund ist, er möchte sich für die Ehe aufsparen. Nun lebt er aber nicht mehr in seinem Burendorf wo man eine Ehefrau noch im Tausch gegen 6 Kühe und 23 Hühner bekommt, sondern in BigUpBigUp Joburg. So sitzt er also da, der Aufgesparte, wartet und ist dabei absolut kein Einzelfall. Man schätzt dass 50% der Burenboys so denken. Sie sitzen zuhause, hören Bibeltexte auf CD, lesen in der Bibel, hören die Bibel als Musikstück und warten bis jemand kommt, der sie aus ihrer Misere erlöst. Was für eine Verschwendung.
Stefan ist aber eigentlich ein echt geregelter Typ. Bezahlt seinem gleichaltrigen Gärtner neben seinem Lohn auch noch den Highschoolabschluss, fährt alle paar Wochen nach Mosambique um kostenlose Computerkurse abzuhalten, kauft immer ganz viel Essen, dass er an Arme weitergibt. Tolle Frau! Allerdings will er sich jetzt ein Gewehr kaufen, weil die Vögel in seinem Garten alles voller Stuhlgang machen. ‚’’Ikill ’em dead’’ sagt er wenn die Sprache auf die kleinen Racker kommt. Man kanns nicht jedem recht machen.

Joburg kann echt eine nette Stadt sein, wenn man weiss, was man will. Abends waren wir im Studentenviertel Melville zum Gnocchi (die hier chnotschi heißen) futtern und haben uns am Wiskey gelabt. Danach sind wir in eine extrem lässige Bar namens Cool Runnings gegangen. Der Name ist Programm, man entspannt sich in jamaicanischem Ambiente, alles ein bisschen rumpelig, mit Bambus und Gammelholz, sitzt in einem schönen Garten, wird von Rastamen bedient und zippt Cocktails. Baie lekker, wie die Weißbrotschaft zu sagen pflegt. Außerdem wird in Joburg auch endlich mal propperes Englisch gesprochen ich kann dieses Afrikaans-Gewürge nur noch schwerlich ertragen.
Am Sonntag waren wir dann Ultimate Frisbee spielen im botanischen Garten, der von der einheimischen Bevölkerung als Heiratspark genutzt wird. So warfen wir unser Scheibchen also inmitten von hunderten von Heiratenden und deren Sippschaft, unter anderem auch einem Vollklon von Michael Jackson aus den 80s, mit so Fettlöckchen, sehr sehr gut! Ich habe mir selbstverständlich beim Frisbeefangen den Finger geprellt und dann hüpft mir natürlich der eine Jonny gleich auch noch ma drauf. Geht aber schon wieder, danke.
Am späten Nachmittag sind wir noch an Soweto vorbeigefahren. Riesending, da will ich auch mal hin.

Als wir später an diesem Tag wieder in Potch waren, sind wir zu einem Kumpel von Herrmann gegangen, um noch einen Sundowner zu genießen und ich sage euch, Freunde, so ein unglaubliches Protzding von einem Haus habe ich noch nie gesehen. Am Anfang sind wir durch zwei Mauern, die von vier mittelalterlich anmutenden Türmen flankiert wurden, gefahren um in die schlossähnliche Auffahrt zu gelangen. Ich habe die ganze Zeit gekuckt ob irgendein Igor oder James aus dem Gebüsch gerannt kommt um Martins Rostschlitten in den Pferdestall zu bringen, aber leider mussten wir das Auto selbst parken. Dann, im Haus angekommen, gingen wir zuerst in die Küche, in der aber die besoffene Mutter ’’feierte’’(alleine selbstverständlich). Im Wohnzimmer lungerten einige Bälger, die sich auf dem überdimensionalen Plasmabildschirm mit irgendeinem Gewaltspiel vergnügten. Wir entschieden, nach draussen zu gehen. Draussen bedeutet am privaten Frisiersalon der Mutter vorbei auf eine überdachte Terrasse von bestimmt 400qm, direkt neben der Billardhalle und der Privatdisko.



MannMannMann. ’’They might be rich, but not in taste’’, war Martins Kommentar. Aber mein Gott, jeder wie er will! Im Bierkühlschrank wählte ich ein Mosambiquanisches Wässerchen unter 10 verschiedenen Sorten aus und wir liessen dieses schöne Wochenende langsam seinem Ende entgegenschreiten. Toll!

Wednesday, October 17, 2007

im reich der großen haufen

wenn man in südafrika weilt, gibt es einiges was man tun sollte. neben dem kauf eines ventilators und eines guten muckenschutzes sollte man sich dazu hinreissen lassen, orte aufzusuchen, an denen große tiere weilen. einer dieser orte ist das pilanesberge game reserve.
es verhält sich ja im allgemeinen so, dass jeder hinz und kunz schon einmal einen elefanten gesehen hat. aber hat auch jeder hinz und kunz schon einmal elefantenstuhlgang gesehen, oder gar angefasst? will jeder hinz und kunz das überhaupt? man sollte es wollen, denn es ist toll! man kann die scheisse trocknen und zum hausbau verwenden, man kann papier daraus machen und sie sich selbstverständlich auch über den kamin hängen, um unliebsamem besuch die entscheidung zu erleichtern, ob man denn noch auf einen zusätzlichen asbach bleiben solle, oder ob es dann doch schon spät sei und man ja auch am nächsten tag auf die arbeit müsse.
man miete sich also ein auto, was hierzulande notwendig ist, da das öffentliche personentransportsystem nur dann zu benutzen ist, wenn man wünscht unpünktlich anzukommen und jegliche finanzmittel und andere wert- und unwertgegenstände als quasi-spende an den teil der bevölkerung abzugeben, der sich bevorzugt in dunklen ecken in bahnhofsnähe aufhält.
will man aber im allgemeinen nicht und so wird bei avis vorgesprochen. nachdem man in besitz eines autos gekommen ist, ist umdenken angesagt. die strassen werden nämlich von links befahren und im vehikel findet man das lenkrad und auch das restliche instrumentarium auf dem beifahrersitz. nachdem man sich einige zeit gewundert und sich witzelnd über den bevorstehenden tod geäussert hat, ist man bereit die fahrt zu beginnen. anfängliches zittern und unsicherheiten werden schnell überwunden und nach kurzer zeit ist es einem bereits möglich den ellbogen ein klitzekleines bisschen aus dem fenster hängen zu lassen. noch ein weilchen später, kann man normalerweise auch schon nach einheimischer sitte, tellerlenken und die tür zwischen die achsel klemmen, um den kompletten arm der allgemeinheit zu präsentieren. da die sonne in diesem land ein herbes liedlein singt, ist darauf zu achten den arm gelegentlich zu wechseln, was natürlich einiger gymnastischer vorkenntnisse bedarf, aber den besuch beim dermatologen vermeiden hilft.
wenn man sich in der north-west-provinz des landes südafrika befindet und mit einem erstklassigen auto durch die gegend stolziert, sollte man sich darüber im klaren sein, dass neider gern im besitz einiger mitgeführter gegenstände wären, deswegen ist es empfehlenswert, diverses seitenfenstereinschlagen und anschliessendes im auto herumfingern von fremden, an roten ampeln ,mit einem sanften druck auf das gaspedal zu kommentieren.
in potchefstroom losfahrend, erreicht man ereignisreicher fahrt gen norden die pilanesberge, einen pensionierten vulkan, der sich eindrucksvoll aus dem ansonsten brettflachen land reckt.




nachdem man den geradezu lächerlichen eintrittspreis von 15 Rand (1,50€) bezahlt hat, darf man die wege befahren, die regelmäsig von hinweisschildern gesäumt werden, auf denen einem geraten wird, das auto nicht zu verlassen, wenn man die nähere zukunft nicht in bäuchen diverser großkatzen, oder an der schuhsohle eines elefanten verbringen will.
so wird’s getan und schon nach kurzer zeit lassen sich einige straussen- und anthilopengetiere erblicken. anfängliches staunen wird schnell vom visuellen hunger auf größeres überstimmt und man begibt sich immer tiefer in die weiten des landes. und dann kommt es schlag auf schlag. nachdem man sich über die frisur der warzenschweine ergötzt und einigen gnus beim pinkeln zugesehen hat, hält man plötzlich an. ein zeichen!
vor dem auto, mitten auf der strasse baut sich ein monströser scheißhaufen auf. elefant? nashorn? wie alt? geruch? geschmack? abenteuer!


da hat es wohl jemand nicht mehr ins badezimmer geschafft



das fernglas wird gezückt und man sieht -
gar nichts. nur braunes gras und hie und da ein einzelnes bäumlein, das sich all seiner kümmerlichkeit zum trotze, tapfer in den himmel schiebt.
die weitere fahrt wird zunächst von kraftausdrücken bestimmt, die den unmut über das fehlen der erwarteten fauna unterstreichen sollen.
und dann, endlich, nach stundenlanger fahrt über verbrannte erde, nachdem alles schon verloren schien sieht man es plötzlich. das pilanesberge center, dort wo es pfannkuchen gibt und limonade. toll! nachdem man gestärkt und sanft wie die untere haut, das gesäß von den halbgeschmolzenen plastikstühlen befreit hat, sieht man auch sicherlich noch einige zebras, elefanten, nashörner, nilpferde, paviane, warzenschweine und giraffen.
die löwen allerdings, hielten es nicht für nötig, sich vielleicht auch mal so hinzulegen, dass die menschen sie ungestört begaffen können. löwen sind also ab jetzt maximal die prinzessinnen der tiere.


der steffen schmidt unter den tieren erledigt sein tagesgeschäft: von oben überwachen ob mit den neu angepflazten bäumen alles klar ist, ansonsten gibts einen anruf bei der baumschule!



dieser herr überlegt gerade noch ob er ein wenig auf uns herumhopsen möchte oder ob er etwas anderes zertrampeln soll

Tuesday, October 9, 2007

damit ihr das mal wisst

das gesicht afrikas, chapter II: essen



was allen erdenbuergern gemein sein duerfte, ist bis auf wenige durch krankheit oder brigitte-kohlsuppendiät getriebene individuen, der drang zu essen. nun fragte ich mich selbst und wurde allenthalben von personen die sich ueber meine bevorstehende reise in kenntnis gesetzt sahen, gefragt, womit man sich denn da stopfe, da unten. Ich solle mir allerlei tabletten fuer und gegen durchfall, gastritis und andere verwandte misslichkeiten besorgen und sie stets meine reisebegleiter sein lassen.
So ging ich gut versorgt und bereit, allen dramen menschlicher verdauungstaetigkeit regulierend entgegenwirken zu koennen auf reise und musste feststellen, dass ausser einem enormen kotzwunsch nach einnahme diverser in siedendem öl behandelter speisen auf kartoffelbasis, von dem örtlichen nahrungsangebot durchaus keine ernsthafte bedrohung meine persönliche entwicklung betreffend, ausgeht.
man labt sich an allerlei kurzgebratenem von rindischem oder schweinischem charakter. pflegt hie und da einmal auf einem stueckchen huhn zu lutschen oder gönnt sich von der wurst oder dem toastbrot. generell laesst sich eine deutliche tendenz zu speisen aus dem angelsaechsischen sprachraum feststellen. Und zwar sowohl von seiten des vereinigten koenigreichs als auch der ebenso vereinigten staaten. man handelt also mit hamburger- und pizzaspeisen, gönnt sich sandwiches oder isst fische, die anstatt in meeresweiten, zusammen mit fritierten kartoffeln, in essig schwimmen. lucullus wuerde keine oden singen, doch das prinzip lässt andere aufmerksam werden. da die einheimischen grosstierarten längst nicht mehr nach menschen jagend ihre tage fristen, die so begünstigten also auch nicht mehr auf der flucht sind, plagt das angefressene fett bald hier, bald da an allerlei zonen.
das damengesäß wird offenscheinlich zwar bequemer doch macht der gang durch enge türen plötzlich probleme. männern wachsen frühpubertäre damenstrukturen aus dem oberen torso und bäuche deren fassungsvermögen nun bald in hektoliter angegeben werden darf.
hier schlägt die stunde der lifestyleindustrie, zu relativ günstigen konditionen rennt jeder hanswurst (mich eingeschlossen) in eine klitsche wo dann versucht wird mit diversen bodyshapingmassnahmen zu technomusik an den körperkurbeln zu schrauben.
afrikaanse esskultur definiert sich aber eigentlich ganz einfach mit einem wort: braai. ein braai ist ein barbecue bei dem alles auf dem riesigen gemauerten grill landet was nicht bei drei in seinem loch war. neben schweine- und rinderfilets, von der größe eines menschlichen neugeborenen bis zu anthilopenteilen und straussengebein. alles was beim warmmachen braun und runzelig wird und irgendwann mal in der lage war aufs klo zu gehen, wird verklappt (prinzip: no vegetables!). der afrikaaner (so nennt man die weisse bevölkerung südafrikas) geht sogar soweit das braai als eine art geimensames nationales moment zu sehen. im braai findet man das weisse afrika.
über die schwarze esskultur ist nicht mehr viel bekannt. es scheint aber so zu sein, dass man direkt von der kultur der bushmänner in die kolonialisierung rumpelte, was bedeutet dass man, bevor der weisse mann kam, hauptsächlich raupen und insekten schmauste, ein bisschen beeren ein bisschen getreide, ein bisschen hieran gelutscht, ein bisschen daran gesaugt. allerdings haben sich diese natürlichen köstlichkeiten nicht bis in die heutige zeit retten können. die schwarzen haben, das muss man leider so sagen, ihre kultur an den geschichtlichen nagel hängen müssen um sich voll und ganz der weissen unterdrückung widmen zu können. so findet man hier und da noch orte wo man hühnerfüsse kaufen kann, die dann entweder dem medizinmann gebracht werden oder auch den teller schmücken. einen traditionelle speise namens bab oder pup oder so, eine art maisbrei, der wie ungewürzter griesbrei schmeckt (manchmal auch wie alte-omma-arsch) ist allen ethnien in diesem land gemein. die brücken, die dieses land braucht könnten also theoretisch aus brei gemauert werden.
jegliches essen wird aber in einer halbflüssigen substanz namens chakalaka ersäuft und schmeckt dann hauptsächlich scharf.
lassts euch also gesagt sein ihr mütter, besorgten nachbarinnen und tanten: exotischeres essen gibts beim dönermann und darmkrämpfe kriegt man hier höchstens von den frisuren der trullas die die streets flankieren (das neueste: dauerwelle blondiert; ostdeutsche provinz ick hör dir trapsen)

Wednesday, October 3, 2007

















dieses meisterwerk der baukunst der fruehen siebziger jahre
beherbergt meine abteilung: school for environmental sciences and development
















diese zelle ist mein büro. ich teile es mir mit drei anderen.
mein arbeitsplatz befindet sich an der rechten gefängnisswand






















ein produkt, dessen verpackung aus zeiten stammt, da offener
rassismus noch zum guten ton gehörte. trotzdem kann ich mir
ein schmunzeln nicht verkneifen wenn ich am haferflockenregal vorbeischwebe






















diese äusserst geschmackvolle schnapszapfanlage konnte man beim
aardklopfestival erwerben. es gab sie auch noch in anderen bedrohten tierarten.

















tragischerweise wird dieser fastfoodladen fast ausschliesslich
von schwarzen besucht.
















das ist mein haus. warum es sich allerdings hinter baeumen versteckt weiss ich nicht. ich wohne uebrigens in dem zimmer hinter dem fenster, das da auf die fassade gemalt ist.























wenn man ein bisschen in dem haus herumlaeuft stoesst man vorraussichtlich irgendwann auf diesen raum. hier wohne ich. arbeiten tu ich aber hier drin nicht, maximal aus dem fenster glotzen. kuerzlich konnte ich beobachten wie riesengrosser krummschnabeliger bastard von einem vogel auf dem rasen landete, schiss und wieder weiterflog. als ob der garten ein abort waere. NICHT toll, diese suedafrikaner.

















dieser hund, dem ich den namen fleckenhorst gumbo gegeben habe, haelt sich seit einigen tagen von zeit zu zeit auf unserem grundstueck auf. er ist so klein, dass er durch den zaun schluepfen kann. wir lassen ihn aber gewaehren, da er uns im gegenzug belustigen muss in dem er uns nach hundeart umgarnt. tolle frau!

















das ist der moii river. direkt hinter meinem haus. es ist nicht schlimm wenn ihr euch eure wohnunng anseht und kotzen muesst weil ich im gegensatz zu euch lebe wie gott in frankreich.

















diese strasse nehme ich jeden tag zur universidad. die baeume sind uebrigens eichen. sie sehen aus als haetten sie sich hero gedrueckt.

mein haus, oder vielleicht auch der unicampus, bin mir jetzt nicht mehr ganz so sicher